Die 10 überschätztesten Filme seit 1990

Viele Menschen halten den Begriff „Überschätzter Film“ für gleichbedeutend mit „Schlechtem Film“. Das ist natürlich nicht der Fall. Im Gegenteil, wie die folgende Liste zeigt, haben unterschätzte Filme oftmals sogar viele gute Qualitäten. Dennoch werden die Streifen aus irgendeinem Grund von Kritikern und Publikum unverhältnismäßig stark gelobt.

Hinweis: Einspielergebnisse beziehen sich auf den US-Markt.

Hier sind die zehn Filme, die wir für die überschätztesten seit 1990 halten.

1. „Titanic” (1997)

RottenTomatoes: 88%

„Titanic” spielte beeindruckende 658 Millionen US-Dollar ein und gewann den Oscar für besten Film. Das Werk steht definitiv für effektive Filmemacherei: Die Untergangssequenz ist extrem realistisch. Doch man fragt sich, warum Regisseur James Cameron sich auf eine überfrachtete, fiktionale Liebesgeschichte konzentriert, wenn er doch eine wahre Geschichte über Passagiere an Bord erzählen hätte können.

2. „Forrest Gump” (1994)

RottenTomatoes: 71%

Vieles an „Forest Gump“ ist einfach nur lustig; es macht viel Spaß Tom Hanks als geistig schlichtem Helden zu folgen, der auf historische Figuren trifft. Daher spielte der Oscargewinner des besten Films auch fast 330 Millionen Dollar ein. Doch die Geschichte des Films ist letztendlich sehr seicht; viele Szenen sind comichaft.

3. „Lost in Translation” – Zwischen den Welten (2003)

RottenTomatoes: 95%

Bill Murray und Scarlett Johansson ziehen einen noch immer in ihren Bann in „Lost in Translation“. Er ist ein Filmstar, der in Tokyo einen Werbespot dreht; sie ist mit einem berühmten Fotografen verheiratet. Die Zwei treffen sich, werden Freunde und treiben sich durch die Stadt. Leider ist das letzteres auch wirklich alles, das sie tun. Die Geschichte kommt nicht wirklich in die Gänge. Trotzdem war „Translation“ ein Art-House-Hit und brachte 44 Millionen Dollar ein.

4. „Die Verurteilten” (1994)

RottenTomatoes: 90%

In „Die Verurteilten“ wird der unschuldige Andy Dufresne (Tim Robbins) zu lebenslanger Haft für den Mord an seiner Frau und deren Liebhaber verurteilt. Morgan Freeman spielt Red, Andys Mentor und Mitinsassen. Der Film spielte nur 28 Millionen Dollar ein, wurde aber zu einem Riesenhit auf Video. Jede Menge Leute bezeichnen „Die Verurteilten“ nun als ihren Lieblingsfilm. Die Schauspieler sind sicherlich hervorragend, aber der Film selbst ist manipulativ: Fast jede Szene versucht einem starke Emotionen zu entlocken.

5. „Napoleon Dynamite” (2004)

RottenTomatoes: 71%

„Napoleon Dynamite” verdient Beachtung, da der Film typische Klischees von Teenager-Filmen auslässt. Dennoch scheint es so, als ob die Charaktere in der Geschichte, bei der es um das Gewinnen einer Studentenwahl in Idaho geht, durchgehend selbstzweckhaft seltsame Dinge tun. Das Einspielergebnis von 44 Millionen Dollar darf dabei nicht über den kulturellen Einfluss hinwegtäuschen, für den der Film durch den Video- und TV-Markt gesorgt hat.

6. „Twilight” (2008)

RottenTomatoes: 49 %

„Twilight” ist eine Kombination aus „Dracula“ und Abercombie-und-Fitch-Werbung. Die Serie hat Millionen an selbst ernannten „Twihards“, die verrückt nach der Reihe sind. Der erste Teil über Teenager-Vampire im Staat Washington war ein Hit, der 191 Millionen Dollar eingespielt hat. Außerdem sind die jungen Darsteller talentiert. Schade nur, dass sie die ganze Zeit schlecht gelaunt sind.

7. „A Beautiful Mind” – Genie und Wahnsinn (2001)

RottenTomatoes: 77%

„A Beautiful Mind“, Gewinner des Oscars für den besten Film, erzählt die wahre Geschichte von John Forbes Nash Jr., einem brillanten Mathematiker, der in den 50er-Jahren mit paranoider Schizophrenie kämpft. Der Film spielte 170 Millionen ein und Russell Crowes intensive Darstellung ist fesselnd. Leider wird die Natur von Nashs Störung verfälscht, um dem Film mehr Unterhaltungswert zu bieten.

8. „Der Englische Patient” (1996)

RottenTomatoes: 84 %

„Der Englische Patient,” ein weiterer Oscar-für-den-besten-Film-Gewinner, brachte respektable 78 Millionen Dollar ein und sorgte bei den Kritikern für Begeisterung. Abgesehen davon ist das Epos von Anfang bis Ende wunderschön gefilmt; die Kameraarbeit ist exquisit. Aber der Film – über einen Soldaten des Zweiten Weltkriegs – ist übertrieben ernst und humorlos.

9. „Pulp Fiction” (1994)

RottenTomatoes: 94%

Das stilisierte Porträt von Auftragskillern, Gangstern und Ganoven in Los Angeles, das Regisseur und Drehbuchautor Quentin Tarantino 1994 in die Kinos brachte, war bahnbrechend. Zudem war das Einspielergebnis angesichts des oft extremen Inhalts mit 107 Millionen Dollar beeindruckend. Heutzutage kann „Pulp Fiction“ wahrscheinlich als großer Film gesehen werden, aber ist er wirklich so toll, wie viele Menschen behaupten? Tarantino scheint gelegentlich zu sehr daran interessiert zu sein, Grenzen zu überschreiten und daher ist so manches vom Inhalt – einschließlich grafischer Gewalt, Sadomasochismus und rassistischer Begriffe – wahrscheinlich nicht nötig.

10. „The Dark Knight” (2008)

RottenTomatoes: 94%

Mit „The Dark Knight,” erweiterte Christopher Nolan die Erwartungen, die Zuschauer an Comic-Verfilmungen bislang hatten. Vor Ort in Chicago gefilmt, nutzt der Film die mysteriöse, Anarchie liebende Figur des Jokers, um sich mit dem Konzept des Bösen zu beschäftigen. „The Dark Knight“ ist fesselnd und die beeindruckenden Actionszenen halfen dabei, 533 Millionen Dollar einzuspielen. Aber der Film ist zu lang, Batmans andauerndes Grübeln macht wenig Spaß und die Pläne des Jokers sind oft unnötig kompliziert.

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Mike McAninch

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