Die 10 besten Bond-Filme

Die James-Bond-Reihe ist die älteste Filmserie mit bislang 23 Teilen in 52 Jahren und es wäre wohl stark untertrieben zu behaupten, dass 007 lediglich Einfluss auf Popkultur und das Filmemachen gehabt hat. Bond steht für das Ideal an Männlichkeit – inklusive Jet-Set-Lifestyle, schneller Autos und noch flotterer Frauen. Außerdem ist er aber ein zutiefst fehlerhafter Charakter mit fragwürdigen Moralvorstellungen und viele der Bond-Filme wurden für ihre Darstellungen von Minderheiten und Frauen kritisiert. Nichtsdestotrotz sind einige der Teile aber auch heute noch höchst unterhaltsam und die jüngsten Filme der Reihe sind oben genannten Kritikpunkten auch nachgekommen. Bei insgesamt 23 Streifen gab es sowohl echte Hits als auch Totalausfälle – die folgenden 10 Bond-Filme sind aber wahrscheinlich die besten der Serie und sollten von keinem Fan der Reihe verpasst werden.

10. Lizenz zum Töten (1989)

Timothy Daltons zweiter und letzter Einsatz ruft bis heute kaum positives Echo hervor und das liegt wohl vor allem an der dunklen Atmosphäre des Agentenabenteuers. Dazu kommt, dass der Film an den Kinokassen kein Erfolg war, was dazu führte, dass die Filmreihe sechs Jahre lang ausgesetzt wurde. Rückblickend betrachtet ist „Lizenz zum Töten“ aber deutlich unterbewertet und weist viele Parallelen zu den modernen Teilen der Serie auf. Daltons düstre, rachsüchtige Darstellung von 007 ist Daniel Craigs viel gepriesener Version nicht unähnlich – was die ganze Kritik entkräftigt. Daltons Einsatz hier, der ihn den offiziellen Dienst verlassen und sich allein auf die Jagd nach einem Drogenboss machen lässt, hätte wohl auch Craigs Bond gefallen. Und auch wenn der Film nicht immer überzeugt, so wirkt er doch sehr eigenständig und untypisch, was ihn angenehm vom Rest der Reihe abhebt – aller Kritik zum Trotz.

9. Der Spion, der mich liebte (1977)

Roger Moore schoss und liebte sich mit sieben Filmen in zwölf Jahren länger durch die Rolle des britischen Agenten, als alle anderen seiner Schauspielkollegen, wirkte dabei aber leider auch in ein paar der schwächeren Teile der Serie mit. Vor allem Kitsch sowie teils lächerliche Konzepte definierten die Jahre Moores, doch dieser Film aus dem Jahr 1977 war ein Hit und machte die unsäglichen Ableger „Leben und Sterben lassen“ (1973) und „Der Mann mit der goldenen Colt“ wieder wett. „Der Spion, der mich liebte“ enthält so ziemlich alle Markenzeichen der Bond-Reihe: Coole Agentenausrüstung, schnelle Autos, schöne Frauen und unterhaltsame Bösewichte – der jüngst verstorbene Richard Kiel tritt hier als eindrucksvoller „Beißer“ auf. Diese 007-Ausgabe macht im klassischen Sinn einfach sehr viel Spaß und das reicht manchmal auch vollkommen aus.

8. 007 jagt Dr. No

Es ist schwer zu glauben, dass James Bond bereits seit 1962 auf der Leinwand im Einsatz ist und „007 jagt Dr. No“ war der Film, mit dem alles begann. Das tolle am ersten Teil ist, dass er bereits sehr selbstsicher und gut durchdacht wirkt und die Reihe damit sogleich auf sichere Beine stellte. Sean Connery geht dabei in der Rolle des Agenten von Anfang an auf und es ist leicht zu sehen, warum es so schwer für andere Schauspieler war, in seinen Anzug zu schlüpfen. Zugegeben, „007 jagt Dr. No“ wirkt im Vergleich zu den meisten anderen Teilen eher spartanisch – es gibt kaum Action und der Umfang ist generell geringer angesichts der Tatsache, dass der Film hauptsächlich an einem Ort spielt und den Zuschauer nicht wie in den folgenden Filmen mit um die Welt nimmt. Dennoch ist der Film trotz seiner 52 Jahre gut gealtert und gehört definitiv zu den Top-Ten der Reihe.

7. Goldfinger

Goldfinger, der dritte Film der Serie, wird oftmals als der Teil bezeichnet, der die „Bond-Formel“ geschaffen hat – also die Markenzeichen, die fortan auch alle anderen Filme begleiten würden (technische Spielereien, Frauen, besondere Bösewichte, etc.). Goldfinger ist wohl der Film der Connery-Ära, der heute noch am besten wirkt, denn er hat einige tolle Schauplätze und eine lustige, wenn auch lächerliche, Story. Damit beauftragt Goldfinger zu stoppen, einen internationalen Goldmagnaten, der die Weltwirtschaft per radioaktiver Verseuchung von Fort Knox zugrunde richten will, muss sich Bond mit klassischen Antagonisten wie Oddjob (Goldfingers Hut-schleudernder Diener) und Pussy Galore (eine Pilotin mit einem der besten doppeldeutigen Namen) herumschlagen. Goldfinger ist wahrscheinlich der „klassischste“ aller Bond-Filme, da er so viele der heute berühmten 007-Konventionen ins Leben gerufen hat.

6. Der Hauch des Todes

Als bester Bond-Film der 80er war „Der Hauch des Todes“ auch der erste und beste von Timothy Daltons unterschätzter und viel zu kurzer Zeit als 007. Von allen Filmen aus der Zeit vor Daniel Craig wirkt dieser Teil als der modernste und das ist etwas Gutes. Zusätzlich zu Daltons toller Darstellung als dreidimensionaler, ernsthafterer Bond hat „Der Hauch des Todes“ auch einen hervorragenden Plot voller überraschender Wendungen und internationalen Waffengeschäften. Außerdem ist der erste Akt, der in Afghanistan spielt und eine Schlägerei in luftigen Höhen an Bord eines Flugzeugs enthält, phänomenal und sollte später eine ähnliche Szene im beliebten Videospiel „Uncharted“ inspirieren. „Der Hauch des Todes“ kann es nicht ganz mit der Qualität der jüngsten Bond-Filme aufnehmen, aber er ist dennoch ein wichtiger und zu gering erachteter Ausflug auf die ernsthaftere Seite des Agenten, lang bevor Daniel Craig die Doppelnull erhielt.

5. Liebesgrüße aus Moskau

Obwohl „Goldfinger“ der am besten gealterte Connery-Film ist, stellt „Liebesgrüße aus Moskau“ den besten Bond-Film dar, den der Schotte je machte. Er erschien 1963, nur ein Jahr nach Bonds Jagd nach Dr. No, und ist im Vergleich zur eher comichaften Natur der anderen Filme ein klassischer Spionage-Thriller. Wie der Titel vorweg gibt, geht es für 007 hier nach Russland, um dort einen Entschlüsselungscomputer von einer berüchtigten kriminellen Organisation namens SPECTRE zu besorgen. Eines der tollen Merkmale des Films ist, dass er das Bond-Universum nach dem eher untersättigten Einstand mit „007 jagt Dr. No“, voll mit interessanten Details packt – darunter SPECTRE, eine Vereinigung, deren Namen unter anderem Titel des neuesten Teils der Reihe ist. Als ob all das nicht genug wäre, so enthält „Liebesgrüße aus Moskau“ zudem eine der besten Kampfszenen der Serie – einen brutalen Faustkampf in einem überfüllten Eisenbahnwagon.

4. Goldeneye

„Goldeneye“ war ein wichtiger Film, da er nicht nur Pierce Brosnan als neuen James Bond einführte, sondern auch beweisen musste, dass die Reihe nach sechsjähriger Auszeit (die längste Unterbrechung der James-Bond-Geschichte) immer noch Anspruch auf die Kinoleinwand hatte. Zum Glück war „Goldeneye“ das Warten mehr als wert, wurde rasch zu einem Favoriten der Fans und gilt heute als einer der besten Filme der Reihe. Insgesamt spricht jede Menge für „Goldeneye“: Ein toller Bösewicht mit ehemals-Freund, nun-Feind Agent 006, der vom immer verlässlichen Sean Bean gespielt wird, starke weibliche Figuren mit der Computer-Hackerin Natalya Simonova (Izabella Scorupco) und der dominanten Schurkin Xenia Onatopp (Famke Janssen) sowie eine selbst-bewusste Geschichte, die auf die sexistische Natur Bonds eingeht. Außerdem tritt Judi Dench als Bonds Boss zum ersten Mal auf – eine der besten Besetzungsentscheidungen der Serie.

3. Skyfall

Als jüngster Teil der Reihe begeht Skyfall einen großen Fehler, da er die frauenfeindliche Einstellung Bonds wieder aufleben lässt (Bond vergewaltigt praktische eine Frau in der Dusche). Trotz dieses Mangels ist Skyfall einer der spannendsten und originellsten Bond-Filme überhaupt – indem er die Vergangenheit der Figur würdigt und gleichzeitig den Grundstein für die Zukunft der Serie legt. Regie führte Sam Mendes, der für seine dramatischen Werke bekannt ist und hier Bonds Relevanz innerhalb der digitalen Welt hinterfragt, vor allem angesichts der Tatsache, dass Bond ein alternder, verwundbarer Mann ist (der Film beginnt damit, wie Bond scheinbar stirbt, nachdem er von einem fahrenden Zug geschossen wird). Außerdem bietet Skyfall einen der besten dritten Akte aller 007-Filme – inklusive einer cleveren Wendung, die Licht auf Bonds Vergangenheit wirft, einem Aspekt, dem sich die Reihe nie wirklich gewidmet hat. Mendes wird auch bei SPECTRE – dem neuesten Teil der Reihe – hinter der Kamera stehen und sollte er den Sexismus diesmal weglassen, könnte ihm der beste Bond-Film aller Zeiten gelingen.

2. Im Geheimdienst ihrer Majestät

Als bester 007-Film vor Daniel Craigs Übernahme der Rolle und beinahe bester Bond-Film überhaupt, ist „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ schändlicher Weise mehr für das Drama hinter den Kulissen berühmt, als für den Film selbst. 1969 erschienen, war er der erste Streifen ohne Original-Bond Sean Connery. Stattdessen reiste das australische Model George Lazenby hier für den MI6 um die Welt und spielte seinen einzigen Auftritt als britischer Agent um einiges besser, als vermutet. Unterstützt wird er dabei von Diana Rigg, die eines der besten Bond-Girls aller Zeiten abgibt, sowie sensationeller Filmmusik von John Barry. Die epische Verfolgungsjagd auf Skiern sollte viele Jahre später sogar Christopher Nolans „Inception“ inspirieren. Insgesamt ist „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ der goldene Standard der Bond-Reihe und der unterschätzteste Film der Serie.

1. Casino Royale

Als Film der Bond für das 21. Jahrhundert wiedererfand und die gesamte Reihe davor bewahrte in Mittelmäßigkeit und Eigenparodie abzurutschen, gilt „Casino Royale“ nicht nur als bester Bond-Film, sondern gleichzeitig als einer der besten Action-Spionage-Thriller des neuen Millenniums. So ziemlich alles an dem Film ist überragend, angefangen bei der kühlen Eröffnungsszene in Schwarz-Weiß bis hin zur Liebesgeschichte im Hintergrund. Daniel Craig macht sich die Rolle vollkommen zu eigen und füllt sie mit seit Langem überfälliger Physik und Pathos, womit er nebenbei auch noch all die Kritiker verstummen ließ, die ihm die Rolle vor allem wegen seiner blonden Haare nicht zutrauten. Romantisch, stilsicher, cool und aufregend – Casino Royale meistert ganz einfach alle Qualitäten seiner Vorgänger und verdient es als bester Bond-Film aller Zeiten bezeichnet zu werden.

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Mike McAninch

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